Start der Tagesgruppe 2.0 – Medienbildung als neuer Bestandteil in den Hilfen zur Erziehung

Die neue Tagesgruppe 2.0 der Evangelischen Jugendhilfe Godesheim ist gestartet. Mit der Tagesgruppe 2.0. ist die Evangelische Jugendhilfe Godesheim in Kooperation mit stadtgrenzenlos einer der ersten Sozialträger, der derartige Hilfeangebote unterbreitet.

Wofür steht die Tagesgruppe 2.0?

Die Tagesgruppe 2.0 steht zum einen für eine duale Tagesgruppe, die ein teilstationäres Angebot mit einem stationären Angebot in Form von 5-Tages Plätzen kombiniert. Zum anderen steht die Tagesgruppe 2.0 für ein Angebot mit dem Schwerpunkt digitaler Medienarbeit, d. h. für den Einsatz digital-pädagogischer Methoden im Alltag der Kinder.

Die Tagesgruppe bietet Platz für Kinder im Grundschulalter, die täglich von Montag bis Freitag nach der Schule in die Einrichtung kommen und dort den Nachmittag verbringen. Ein Teil der Gruppe bleibt auch während der 5 Tage über Nacht.

Die Evangelische Jugendhilfe Godesheim stellt als Sozialträger das Gruppenangebot zur Verfügung. stadtgrenzenlos hat dabei als Fachstelle die Rolle der Fachberatung und bringt sich mit  medienpädagogischen Ansätzen ein. Die Fachstelle wird dabei Impulse setzen, gleichzeitig auch den Know-How-Transfer für die Fachkräfte sicherstellen sowie in der Gruppe mit einigen Stunden pro Woche als Team-Mitglied in der Gruppe mitarbeiten.

Warum Start mit einer Tagesgruppe 2.0 als Hilfeangebot?

Während bei Kindern im Kindergartenalter erste Medienbildung aus medienpädagogischer Sicht noch stark regelhaft und spielerisch erfolgt, ist die Grundschulzeit insbesondere auch präventiv eine wichtige Zeit der Medienerziehung. Medienpädagogisch findet in dieser Altersgruppe die erste Selbstregulierung statt.

Medienpädagogik bildet in der Tagesgruppe 2.0 deshalb einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt, bei dem es sowohl um den Erwerb von Medienkompetenz, als auch um Medienkompensation (z. B. via Erlebnispädagogik) geht. Die pädagogische Arbeit umfasst von der Strukturierung des Tages vor allem die methodische Bearbeitung der Lernräume Schule, soziales Miteinander, Medien und beinhaltet die Durchführung von Gruppen- und Einzelförderung für Kinder mit unterschiedlichen Verhaltensauffälligkeiten und Entwicklungsverzögerungen.

Einen weiteren Arbeitsschwerpunkt bildet die Elternarbeit. Beratung, Unterstützung und Klärung bei Problemstellungen zu digitalen Medien sowie Medienverhalten, aber auch bei anderen Alltagsfragen sollen dabei helfen, dass die Kinder in ihrer jeweiligen Familie verbleiben können.

Was sind Herausforderungen der neuen Hilfeform?

Die Fachberatung ist fest in die Gruppenstrukturen integriert und Teil des Teams. Die medienpädagogischen Aspekte sollen keine Aneinanderreihung von Medien-Projekten darstellen, sondern sollen ganz selbstverständlich im Alltag der Kinder integriert sein.

Ein weiterer wichtiger Ansatzpunkt ist die Elternarbeit. Wichtig ist, die Eltern wirklich zu erreichen und sicherzustellen, dass sie mitziehen und den Umgang mit den Medien im Gruppenalltag auch in der Familie integrieren und umsetzen. Als ein Beispiel sollten Eltern auch zuhause für die Kinder auf die USK und FSF Empfehlungen achten und diese analog der Gruppe umsetzen. Hierzu ist es unter Umständen notwendig, konkrete Vereinbarungen mit den Eltern zu treffen, die Arbeit in den Gruppen auch zuhause fortzuführen und so eine Kontinuität für ihr Kind sicherzustellen.

Die Erfahrungen der nächsten Wochen werden aufzeigen, welche zusätzlichen Ergänzungen bzw. Weiterentwicklungen noch vorgenommen werden, um das Angebot für die Kinder und Eltern weiter zu optimieren.