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Soziale Arbeit in neuen Lebenswelten

„Wie die Welt in den Computer kam“, lautet der Titel eines im Juli 2018 veröffentlichten Buches. Der Autor, der Schweizer Historiker David Gugerli, trifft damit prägnant den Kern: mit der Erfindung des Computer ist etwas in unsere Welt gekommen, dessen radikalste Auswirkung darin besteht, dass die Welt, so wie sie vorher war, nach und nach, Raum für Raum, in eben diesem Ding verschwindet: „Es ist“, so Gugerli, „die Geschichte eines großen Umzugs.“(Gugerli: 2018, …).

Für diesen längst schon von Niemandem mehr zu überblickenden Umzug unserer Welt, samt ihren zahllosen höchst physikalischen Begegnungs- Kommunikations- und Interaktionsräumen hat sich der schillernde Begriff der Digitalisierung eingebürgert. Was genau darunter zu verstehen ist, ist alles andere als eindeutig. So ergab etwa eine Google-Suche dazu mehr als 13,3 Millionen Treffer (Stand April 2018). Denkbar unterschiedlich sind dementsprechend die Prognosen hinsichtlich der zu erwartenden Auswirkungen und Folgen digitaler Entwicklungen

Ob man in der Einschätzung der Bedeutung des Phänomens so weit gehen möchte wie der Historiker Y. N. Harari, der von weltanschaulichen Dimensionen im Sinne einer „Datenreligion“ spricht, ist sicherlich strittig. Eher geteilt werden dürfte die These des Soziologen Jeremy Rifkin. Dieser „…bezeichnet die digitale Revolution als die dritte große industrielle Revolution, die das menschliche Zusammenleben maßgeblich verändern wird.“ Unbestritten ist sicherlich, dass digitale Technologien von ursprünglichen Anwendungen im Bereich der Forschung, unterschiedlichster technischer Bereiche oder der Betriebswirtschaft mittlerweile unser alltägliches Leben, unsere sozialen Beziehungen, unsere Familien, unseren Einkauf, unsere Freizeit, aber auch ebenso die Verbreitung von Wissen und unsere Arbeitswelten deutlich beeinflussen und verändern.

Eine Soziale Arbeit, die sich an den konkreten Lebensverhältnissen, den subjektiven, alltäglichen Erfahrungen in den Lebenswelten ihrer Adressat_Innen  orientiert, hat damit allen Grund, sich intensiv mit dem Phänomen der Digitalisierung auseinanderzusetzen.